Lukan

Lukan,

 

eigentlich Marcus Annaeus Lucanus, lateinischer Dichter, * Córdoba 3. 11. 39 n. Chr., ✝ Rom 30. 4. 65; Neffe des Philosophen Seneca der Jüngere; wegen Teilnahme an der Pison. Verschwörung von Nero zum Selbstmord gezwungen. Sein Hauptwerk »Pharsalia« oder »Bellum civile«, ein wohl unvollendetes Epos in zehn Büchern, behandelt den Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius. Lukan übernimmt die wichtigsten Elemente der epischen Gattung, verzichtet jedoch auf Göttergestalten und formt den Stoff selbstständig aus der Sicht der stoischen Philosophie mit pathoserfüllter Rhetorik. Das Werk hat im Mittelalter und in der Neuzeit stark gewirkt, so auf Dante und Goethe; F. Hölderlin übersetzte Buch 1, 1-590.

 

Ausgaben: Bellum civile, herausgegeben von A. E. Housman (⁵1970); Bellum civile. Der Bürgerkrieg, herausgegeben von W. Ehlers (²1978); Der Bürgerkrieg, herausgegeben von G. Luck (1985); De bello civili, herausgegeben von D. R. Shackleton Bailey (1988).

 

Literatur:

 

Lucan, hg. v. W. Rutz (1970);

 F. Ahl: Lucan. An introduction (Ithaca, N. Y., 1976);

 W. D. Lebek: Lucans Pharsalia (1976).